Zaehlung_4
 PiMath.de

Wahrscheinlichkeiten in der Galaxie
für Leben, Intelligenz und Zivilisation

 

Ein Verteilungsmodell

Copyright © Klaus Piontzik

 Englische Version    
Englische Version    

4 - Belebte Planeten in unserer Galaxie

4.1 - Planetare Voraussetzungen für Leben

Im vorherigen Kapitel konnte geklärt werden, wie viele erdähnliche Planeten existieren, die eine Grundlage für Leben bieten könnten.
Die Voraussetzungen für Leben ist das Vorhandensein von Grundbaustoffen, wie Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Phosphate und Spurenelemente. Und natürlich Wasser.

4.1.1 Axiom Wenn im Universum die Grundbaustoffe und geeignete Reaktionsumgebungen vorhanden sind, dann entstehen dort auch die Grundbausteine des Lebens, wie z.B. Aminosäuren.
   
4.1.2 Axiom Die Grundbausteine des Lebens werden, bei geeigneten Bedingungen, überall im Universum erzeugt.



Planetare Voraussetzungen für Leben sind:

1) Stabile Umlaufbahn in habitabler Zone

Stabile Umlaufbahn Eine Umlaufbahn in der habitablen Zone ist notwendig damit sich Temperaturverhältnisse ergeben, die für Leben geeignet sind. Ferner muss die Umlaufbahn über eine gewisse zeitliche Stabilität verfügen, da sich sonst Klima und Wetterverhältnisse zu drastisch ändern würden.
Schon kleine Veränderungen in der Umlaufbahn erzeugen langperiodische klimatische Wechsel, in deren Folge immer wieder Eiszeiten auftreten können.

Der Abstand des Planeten muss in der Art und Weise geregelt sein, dass Gravitation und Größe des Planeten so dimensioniert sind, dass sich erstens eine stabile Atmosphäre entwickeln kann und zweitens, dass der Tripelpunkt des Wassers stabil ist. Das ist ein fixer Bereich zwischen fest, flüssig oder gasförmig, der sich aus Abstand, Gravitation (Masse der Planeten zueinander), sowie durch Zentrifugal- und Zentripetalkräfte ergibt.


2) Stabile Rotationsachse

Stabile Rotationsachse Eine stabile Rotationsachse ist notwendig, um geregelte und stabile Jahreszeiten zu erhalten. Wobei die Neigung dieser Achse die Jahreszeiten bestimmt.
Die Neigung der Achse sollte nicht zu groß sein und die Präzession sollte auch nicht zu groß ausfallen, um größere Klima- und Wetterwechsel zu vermeiden. Ebenso sollte die Dauer der Präzession nicht zu kurz sein.
Die Neigung der Erdachse beträgt 23,44° gegenüber der Erdumlaufbahn und die Präzession beträgt 25.800 Jahre.
   
Mond Der Mond hat, außer zur Stabilisierung der Rotationsachse, über die Gezeiten der Ozeane ebenfalls Einfluss auf die Erde und damit auch auf Klima und Wetter.
Der Mond hat einen Durchmesser von 3476 km und ist 384.400 km von der Erde entfernt.
Nach einem siderischen Monat (27,32 Tage) nimmt der Mond wieder die gleiche Stellung zu den Fixsternen ein. Da er sich dabei auch einmal um sich selbst dreht, kehrt er der Erde immer dieselbe Seite zu.

Für eine stabile Rotationsachse gibt es folgende Möglichkeiten:

a) ein oder mehrere Monde sind vorhanden
b) ein Zwei-Planetensystem
c) als Mond eines wesentlich größeren Planeten


3) Stabiles Magnetfeld, elektrisches Feld (Triggersignale, Vulkanismus)

Stabiles Magnetfeld Ein (elektro)magnetisches Feld, dass über eine gewisse zeitliche Stabilität verfügt, um einen Planeten ist zwingend, um selektiv vor kosmischer Strahlung und / oder Sonnenwind zu schützen.
Es werden nur definierte Anteile des Partikelstroms aus geladenen Teilchen solaren Ursprungs (sowie Anteile des Lichts von IR, über sichtbar, bis UV) hindurchgelassen. Das sind die „Solarfrequenzen“. Für diese spezifischen Frequenzen existieren definierte Atmosphärenfenster.
Das Magnetfeld der Erde wird durch rotierende Magmamassen im Inneren des Planeten erzeugt. Das ist mit ein Grund, warum gleichzeitig Vulkanismus und auch Plattentektonik vorkommen, welche bei der Gestaltung des Lebens eine wichtige Rolle spielen. Dieses magnetische Feld enthält die „Geomagnetfrequenzen“.
Ein weiteres essentiell lebensnotwendiges Triggersignal ist die „Schumann-Frequenz“ (7,83 Hz).
Die Schumann-Frequenz entsteht dadurch, dass sich zwischen Ionosphäre und Erdoberfläche eine stehende Welle mit einer Hohlraum-Resonator-Frequenz ausbildet.
Die Frequenz ist eine Konsequenz aus dem Abstand Ionosphäre-Erdoberfläche und Umfang. Insofern ist eine stabile Ionosphäre sogar eine Voraussetzung und die Schumann-Frequenz eine Folge daraus.
Diese „Geomagnetfrequenzen“ sind in Verbindung mit den „Schumann“- und „Solarfrequenzen“ essentielle Signale, damit sich so eine hochkomplexe Struktur, wie die der Erbsubstanz als „Blaupause“ und der Aufbau von hochspezifischen Organen, Enzymen, Proteinen und vor allem Nerven eindeutig und einwandfrei geleistet werden und die Funktion aller Teile und Elemente miteinander einwandfrei funktionieren kann.

Diese Signale sind für die Entwicklung von Lebewesen zur Synchronisation aller Struktur gebenden, organischen, nervalen und mentalen Prozesse erforderlich.
Insgesamt wird daher ein elektromagnetisches Feld benötigt, das über eine gewisse zeitliche Stabilität verfügt. Daraus folgt: der Geodynamo muss über Milliarden von Jahren aktiv bleiben.
Ein Beispiel, wenn der Geodynamo frühzeitig zum Stillstand kommt, ist der Mars. Einst erdähnlich mit Kontinenten, Ozeanen und Atmosphäre wurde daraus, durch das Ausfallen des Geodynamos und damit des Magnetfeldes, ein trockner ausgedörrter Planet.


4) Stabile Atmosphäre (Licht, Abschirmung UV-Strahlung, Klima, Wetter)

Atmosphäre Eine stabile Atmosphäre ist notwendig, um vor UV-Strahlung und kleineren Asteroiden bzw. Kometen schützen zu können. Außerdem wird durch die Atmosphäre eine bessere Lichtverteilung erreicht.
Zusätzlich bedingt die Atmosphäre auch Klima und das Wetter. Eine langzeitlich stabile Atmosphäre, mit den dazu gehörigen Klimasystemen, verhindert einen irreversiblen Treibhauseffekt, wie er auf der Venus aufgetreten ist. Eine Atmosphäre wird ebenfalls gebraucht, damit sich Pflanzen und Lebewesen entwickeln können.


5) Wasser (Ozeane, Wetter, Klima)

Wasser Wasser wird zur Entstehung des Lebens benötigt und Lebewesen brauchen Wasser zum leben. Das Vorhandensein von Wasser bedingt in der Regel Ozeane und diese haben wiederum Einfluss auf das Wetter und Klima des Planeten. Gesamt sind 71 % der Erdoberfläche von Meeren d.h. den Ozeanen und deren Nebenmeeren bedeckt. Etwa 3 % des auf der Erde vorhandenen Wassers ist Süßwasser. Das meiste davon existiert als gefrorenes Eis an den Polen. Als Trinkwasser können nur etwa 0,03 % des weltweiten Wasservorkommens genutzt werden.


6) Kontinente (Pflanzen, Klima, Wetter)

Kontinente Durch rotierende Magmamassen im Inneren des Planeten werden Vulkanismus und damit ebenfalls Plattentektonik erzeugt. Dadurch entstehen Kontinente.
Kontinente werden benötigt, damit sich Pflanzen und Lebewesen entfalten können. Die Wanderung der Kontinente verändert Fauna und Flora. Gerade an den Plattenrändern kann es zu vulkanischen Tätigkeiten kommen. Außerdem haben Kontinente Einfluss auf Klima und Wetter.


7) Grundbaustoffe (chemische Elemente)

chemische Elemente Es sind eine Reihe von chemischen Elementen und deren Verbindungen, wie etwa Salze und Minerale erforderlich, um Leben hervorbringen zu können.
Auf der Erde existieren 4603 Minerale.


8) Grundbausteine des Lebens (Aminosäuren)

Aminosäuren Die Bausteine des Lebens sind die Aminosäuren.
Diese müssen vorhanden sein damit sich Leben entwickeln kann.
Es existieren 21 Aminosäuren. Vier davon, werden in der DNS verwendet, nämlich Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin.


4.2 - Der Lebensfaktor

Die bisher beschriebenen Voraussetzungen für Leben sind absolut erforderlich. Fehlt eine Komponente ist Leben nicht möglich. Diese Faktoren stellen quasi die Hardware dar, auf der Leben basiert.
DNS Die Bausteine des Lebens, also die Aminosäuren, bilden von sich aus keine DNS.
Es muss daher noch ein Faktor bzw. ein Prozess oder ein Ereignis vorhanden gewesen sein, dass aus den einzelnen, zufällig verteilten Aminosäuren den geordneten und replizierfähigen DNS-Strang hervorbrachte.
Das können äußere Einflüsse wie spezifische Umweltbedingungen sein oder auch eine Einbringung von außen (Panspermie).
Der Faktor der die DNS hervorbrachte kann als "Strukturfaktor" fS bezeichnet werden.
   
Zellen Dann bedarf es eines weiteren Faktors bzw. Prozesses oder einem Ereignis, dass aus der DNS eine komplette Zelle entstehen lässt.
Zu einer Zelle gehören ja noch die Hülle und weitere Strukturen wie Chromosomen, RNS und zusätzliche Aminosäuren und Enzyme.
Auch hier können äußere Einflüsse wie spezifische Umweltbedingungen gegeben sein ebenso wie Mutation und Symbiose oder auch eine Einbringung von außen (Panspermie).
Der Faktor der lebende Zellen hervorbringt wird deshalb als "Zellfaktor" fZ bezeichnet.
 
Wo Leben entsteht, da geschieht Evolution. Laut der Konvergenz-theorie ist die Entwicklung zu Komplexität ein Programmteil innerhalb der Evolution. (siehe dazu Kapitel 13.2)
Größere und komplexe Lebensformen sind Voraussetzung für die Erntwicklung zu Intelligenz und Bewusstsein.
Da Lebensformen der Evolution und ihren Gesetzen unterliegen bestimmt ihre Entwicklung vielfältige Einflüsse. Äußere Einflüsse sind Änderungen der Umweltbedingungen Äußere Einflüsse können di-rekt oder über die Epigenetik für Veränderungen von Arten führen. Mutationen stellen einen weiteren Einflussfaktor dar.
Da Evolution auf einer gewissen Zufälligkeit beruht lässt sich hier der "Evolutionsfaktor" fE einführen, der für die Wahrscheinlichkeit zu einer beständigen und komplexeren Evolution steht.

Alle drei Faktoren ergeben zusammen den "Lebensfaktor" fL der bewirkt das alle Komponenten eine lebende Zelle mit all ihren Prozessen ergeben und sich daraus komplexes Leben entwickelt. Der Lebensfaktor ist dann die Software die benötigt wird um das Leben in Gang zu bringen und zu halten.

4.2.1 Definition fL = fS · fZ · fE

fL = Lebensfaktor
fS = Strukturfaktor
fZ = Zellfaktor
fE = Evolutionsfaktor

Durch die Einführung des Lebensfaktors kann noch berücksichtigt werden, dass außer der Entstehung des Lebens auf der Erde auch die Einführung durch außerirdische Quellen, also Panspermie, möglich ist.
Durch Einführung des Lebensfaktors wird es unerheblich ob das Leben auf der Erde selbst entstanden ist oder erst durch äußere Einflüsse hierher gebracht worden ist.
Insgesamt ergibt sich damit, dass die Hardware und die Software des Lebens nötig sind um Leben und dessen Evolution auf einem Planeten zu ermöglichen. Daher lässt sich jetzt folgendes Axiom aufstellen:

Landschaft 4.2.2 Axiom

Sind auf einem Planeten die planetaren Voraussetzungen für Leben gegeben, dann entwickelt sich dort auch Leben.

 
Es sind 8 Hardware-Voraussetzungen und 3 Software-Komponenten für Leben notwendig. Bei Unabhängigkeit aller Faktoren wirken so 11 Komponenten. Damit ergibt sich FL = 1:12.
In den noch folgenden Minimalbetrachtungen wird dieser Wert als Grundlage benutzt.

 

 zur vorherigen Seite zurück home weiter  zur nächsten Seite


 Wahrscheinlichkeiten in der Galaxie

bei Amazon kaufen

1te überarbeitete Auflage
256 Seiten, davon 29 in Farbe
76 Abbildungen
11 Tabellen


Produktion und Verlag:
Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7494-9653-2

Preis: 18 Euro
     

 

Der Autor - Klaus Piontzik